So schnell vergehen 14 Tage, wir sind wieder zu Hause im Ländle. Die Reise zur und durch die Bretagne war ein sehr lohnendes Erlebnis. Ich wußte eigentlich gar nicht, was ich bisher versäumt hatte, indem ich die Bretagne links liegen gelassen habe. OK, die Anreise ist, rein von der Distanz her, schon happig.
Auf unserem Rundtrip von knapp 4000 Kilometern haben wir folgende Orte besucht bzw. als Tagesziel zum Übernachten ausgewählt:
Straßburg, das liegt ja grad so um die Ecke, speziell Petit France, das alte Gerberviertel, ist immer wieder bezaubernd, ich habe mittlerweie mit der Bierakademie sogar eine Stammkneipe gefunden.
Reims, mit der Krönungskathedrale. Die hat mich glatt vom Hocker gerissen, so schön und die Spiritualität des Ortes war selbst für mich stark spürbar. Die Fußgängerzone der Hauptstadt der Champagne dagegen war etwas zu touristisch nach unserem Gusto.
Unser Abstecher in die Normandie führt uns nach Honfleur, ein sehr romantisches und emsiges Hafenstädtlein, das mit seinen um das Hafenbecken angeordneten alten Häuseerzeilen, oft mit Schieferfassaden, sehr heimelig wirkt. Die Muscheln in einem der zahlreichen und sehr gut besuchten Hafenrestaurants waren absulut köstlich.
Tag 4 führt uns endlich in die Bretagne und zwar in die Die Hauptstadt Rennes. Die Stadt hat mich sehr positiv überrascht und die Spaziergänge durch alte Gassen mit windschiefen Fachwerkhäusern waren äußerst erfrischend. Hätten wohl auch etwas länger hier bleiben können.
Next Stop - Saint Malo. Unser Hotel war ca. 300 Meter vor "Intra Muros" - dem alten und von einer Befestigungsmauer umringten Stadtkern entfernt und das war perfekt. Intra Muros der volle Trubel, extra die ungestörte Ruhe. Und die Distanz zu Fuss war in ein paar Minuten zu überbrücken. Absolut sehenswert war die vollständige Umrundung der intakten Stadtmauer dieser wehrhaften Korsarenstadt. Von Saint Malo aus haben wir auch noch einen kurzen Abstecher in die Normandie gemacht und Mont Saint Michel besucht, was mir aber aufgrund der Menschenmassen aus aller Herren Länder mehr Beklemmung als Hochgenüsse beschert hat - brauche ich nicht noch einmal!
Die Weiterfahrt brachte uns entlang der Rosa Granitküste, besonders schön einer Wanderung in Perros-Guirec, zu unserem nächsten Stop in Morlaix, ein totales Kaff, das bei erstem Hinsehen recht nett aussieht, in der Folge aber schon die Suche nach einem Lokal zum Abendessen fast zu einem aussichtslosen Unterfangen werden lässt. Die rote Laterne auf unserer Reise.
Die Weiterfahrt führt uns nach einem eher überflüssigen Abstecher zum Point du Raz (der westlichste Punkt des Finistere) in das malerische Pont Aven. Dieser malerische Ort, berühmt für die Malschule von Gougin, hat neben zahllosen Kunstgalerien auch heute noch viel Inspiration zu bieten. Und tolles Licht zum Fotografieren, besonders entlang des Aven im Blois Amour! Unser Hotel ist übrigens der Hauptschauplatz in Jean-Luc Bannalec`s Roman Bretonische Brandung, wie uns die deutschsprachige Wirtin verifiziert hat. Unsere Tochter Kassandra fand das natürlich besonders toll.
Nach sage und schreibe 2 Nächten in Pont Aven geht es weiter nach Vannes. Die alte Hauptstadt der Bretagne macht Laune zum Flanieren, was wir denn auch ausgiebig getan haben. Und unser Lokal zum Abendessen war eine Entdeckung für sich!
Die Rückreise aus der Bretagne führte uns noch in das Loiretal nach Angeres mit seinem imposanten Festungsartigen Schloss an der Maine (Besichtigung = Pflichtprogramm) sowie über Blois mit dem prächtigen Königspalast. Das Loiretal mit all seinen Schlössern ist allerdings mit nur 2 Übernachtungen nicht einmal im Ansatz zu entdecken. Die Stopps waren aber ausreichend, um den Wunsch nach einer eigenständigen Reise ins Loiretal zu wecken.
So, das war ein kurzer Abriss unserer Reisespuren. Ein paar Bilder sagen vielleicht mehr als 1000 Worte.