New York, New York

November 11, 2016  •  Kommentar schreiben

Große Städte sind nicht mein Primärziel, doch manchmal muss auch das sein.  In den Herbstferien hieß das Ziel New York. Ein Kurztrip nur, um einen flüchtigen Eindruck vom Big Apple zu gewinnen.


Die Reiseplanung ist herausfordernd. Zu viel POI`s, zu wenig Zeit! Reduktion ist gefragt. Unser Ansatz: Das Hotel mitten in Manhatten und möglichst viel zu Fuß gehen. Ein Musical muss sein, etwas Museumsluft schnuppern und hoch hinaus wollen wir auch. Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns, entgegen vieler Empfehlungen aus dem Internet, bewusst für den "kleinen" Citypass mit nur 3 Attraktionen und buchen eine vierte frei dazu. Die verschiedenen Pässe haben ihre Eigenheiten. Entweder richtig teuer und mit viel zu vielen Möglichkeiten, oder mit einer sehr engen Limitierung. Der Aufenthalt wird zeigen, ob die Entscheidung für den C3 City Pass richtig oder falsch war.


Tag1: Nach einem ruhigen Flug landen wir zu Mittag im JFK. Das Immigration Procedere geht schnell  und kurz darauf sitzen wir in einem gelben Taxi, das uns zum Hotel in der 6`th Avenue/26`th Street bringt. Das Zimmer ist etwas klein und der Verkehrslärm flutet bis ins 17. Stockwerk; daran werden wir uns gewöhnen (müssen). Koffer abstellen und ab auf die erste „Schnuppertour“, die uns erst zum Flatiron Building und in den Madison Square Garden mit seinen zahlreichen Eichhörnchen führt. Über die Madison schlendern wir gemütlich Richtung Uptown. Unser Blick findet das Empire State Building, das Chrysler Building und mehr. Doch das erste Ziel ist die Grand Central Station, die von außen gar nicht so beeindruckend wirkt. Das ändert sich, als wir den Fuß über die Schwelle setzten. Schlagartig! Die Haupthalle mit der berühmten Uhr mittendrin ist imposant, das Gewusel an Menschen, alle einem Ziel entgegen eilend, ebenso. Das Terminal will erkundet werden, Supermarkt, endlose Gänge, zahllose Bahnsteige, Imbisse, die Oyster Bar. Ich könnte hier Stunden und Tage mit Fotografieren verbringen, muss mich aber mit einer guten Stunde zufrieden geben. Ein paar Bilder sind es aber schon geworden. Weiter geht’s via Rockefeller Center mit dem berühmten Eislaufplatz, wo wir schon mal den Eingang zu „Top of the Rock“ ausfindig machen, zum berühmten Times Square. Bisher dachte ich immer, dass es in Las Vegas am buntesten und hellsten leuchtet, werde aber eines besseren belehrt. Der Times Square hat etwas, wenngleich ich mich hier nicht wirklich geborgen fühle. Es folgt der Rückweg zum Hotel mit Abendessen unterwegs.


Tag 2: Nach einer recht lauten Nacht erwartet uns ein feucht-kalter Tag, was der Wetterbericht bestätigt. Kleine Planänderung. Wir fahren mit der Subway bis zur 79`th und besuchen das „Museum of Natural History“.  Eine Sonderschau über das „dark universe“ und die umfangreiche Dauerausstellung lassen uns die Zeit vergessen, sodass wir erst 4 Stunden später durch Central Park in Richtung Downtown marschieren. Am Columbus Circle flüchten wir vor dem mittlerweile strömenden Regen in ein EKZ und nutzen die Pause für einen Mittagslunch, bevor wir zum Hotel  weitergehen. Es ist kalt, windig, nass und ungemütlich. Nach einer Verschnaufpause und dem Garderobewechsel geht es zum Theater Distrikt, um das bei einem NY Besuch obligatorische Musical, in unserem Fall „Something Rotten“ zu besuchen. Leider regnet es heftig und die Taxis sind ausgebucht; also zu Fuß zum Times Square, wir sind ja nicht aus Zucker. Das Musical ist dafür echt lustig und entschädigt für die Ungemach. Auf dem Rückweg zum Hotel regnet es dann zum Glück nicht mehr.


Tag 3: Ein neuer Tag, die Sonne lacht! Wir fahren mit der Subway nach Brooklyn, um entspannt über die Brooklyn Bridge nach Manhatten zu schlendern. Der Blick auf die Skyline und auch auf Brooklyn hat schon was. Dass zwei Polizisten das Trageseil der Brücke begehen, freut mein Fotografenherz, am liebsten würde ich selbst da rauf. Das nächste Ziel ist der Battery Park bzw. die Staten Island Ferry, mit der wir nach Staten Island und retour fahren, um den Ausblick auf die Skyline von Manhatten und Jersy sowie auf die Freiheitsstatue zu genießen. Und weiter geht’s. Erst durchstreifen wir Chinatown mit seinem bunten Treiben, dann Little Italy, um über die 5`th Avenue das Rockefeller Center anzusteuern. Wir wollen auf die Aussichtsplattform „Top of the Rock“. Dort angekommen eine kleine Ernüchterung: wir können nicht gleich rauf sondern erst in 2 ½ Stunden, da wird es bereits dunkel sein. Meine Tochter hat damit kein Problem, so kann sie noch Eislaufen, was ohnedies ein Wunsch war. Endlich oben, bietet sich uns ein beeindruckender Blick auf die nächtliche City mit ihren Wolkenkratzern, von denen sich vor allem das nahe Empire State Building prächtig in Szene setzt. Wir genießen die Aussicht, im kalten Wind schlotternd, und sind jetzt froh über die späte Stunde hier oben. Die letzten Meter zurück zum Hotel werden lang, heute haben wir viele Kilometer zurückgelegt.


Tag 4: Gut ausgeschlafen geht es heute, via Times Square und Hells Kitchen, zum Pier 86, genauer gesagt, ins Intrepid Sea-Air-Space Museum. Der Flugzeugträger und das U-Boot Growler sind beeindruckend, auch etwas beklemmend aber einen Besuch wert. Der anschließende Spaziergang auf der Highline ist bezaubernd und vertreibt rasch düstere Gedanken an die Maschinerie des Krieges. Hier ist es hell und luftig, eine Naturoase, die sich nach Downtown schlängelt und immer neue, überraschende Blicke auf New Yorks Straßen und in die Fenster der Anrainer bietet. Dabei lässt sich, bei etwas Sonne, der Ausblick, auf omnipräsenten Sitzgelegenheiten, von im Wind wogenden Gräsern umgeben, besonders genießen. Wir schlendern weiter durch Greenwich Village bis zum One World Trade Center, nicht ohne zuvor in einem netten Restaurant etwas zu essen; sehr gut und entsprechend teuer. Wir haben einen Besuch des One World Observatory gebucht und sind, überpünktlich, ca. 30 Minuten vor der Zeit da. Das Prozedere für den Zutritt ist ultraschnell erledigt und kurz darauf stehen wir, nach 60 Sekunden Aufzugsfahrt für 380 Meter, vor der Plattform, wo der Eintritt mit einer kurzen Videoinstallation zelebriert wird, bevor wir auf das Besucherdeck entlassen werden. Die Aussicht ist umwerfend! Aber es ist hier leider alles verglast und das Fotografieren durch teilweise verschmierte Scheiben nicht einfach; mit der Linse praktisch direkt ans Glas funktioniert das am besten, wie ich herausfinde. Nach eineinhalb Stunden genügt uns die Aussicht und wir schlendern am 911 Mahnmal vorbei zum Oculus  des World Trade Center, mit dem komischen Vogel, das auch Eingang zu  etlichen Subway Linien ist. Ziemlich weiß ist hier alles, groß und weit. Vom langen zu Fuß gehen etwas müde, beschließen wir, die Subway zum Hotel zu nehmen. Der Weg zu den Terminals ist etwas ernüchternd, kaum treten wir aus der weißen Haupthalle, empfängt uns die übliche Tristesse des New Yorker Subway Systems. Bis wir im Hotel ankommen, sind wir alle etwas müde und voll der verschiedenen Eindrücke.


Tag 5: Unser letzter Tag zeigt sich sonnig und warm. Warme Jacke und die bisher obligatorische Haube können im Hotel bleiben, als wir noch einmal ausgiebig durch das Herz von Manhatten flanieren und die letzten Stunden in der City genießen. Die Zeit verfliegt schnell und am Nachmittag sitzen wir am Flughafen, diesmal Newark, um schweren Herzens die Heimreise anzutreten. Frau und Tochter planen schon den nächsten Besuch…


Nachsatz: Es hat sich rentiert, wir haben uns nicht zu viel aber auch nicht zu wenig vorgenommen. Und, Trump zum Trotz, wir kommen wieder. Schließlich wollen auch noch Brooklin, die Bronx, Harlem und mehr erkundet werden.


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